Nordhausen. Das war der Hammer. Der Altstadtfest – Samstag hat tausende von Musik-Fans, Altstadt – und Partywilligen angezogen. Von Stunde zu Stunde füllte sich die Altstadt ein bisschen mehr.
Spätestens zum Auftritt von „Marv“ auf dem Kirchplatz und von der „Goitzsche Front“ und „Haudegen“ auf dem Sportlatz, gab es kaum noch ein Durchkommen. Ein Spitzen-Musikprogramm verdient eben auch ein Spitzen-Publikum. Danke, Nordhäuser.
Die jungen Mädchen hinter den Absperrgittern kreischen, als Marv die Bühne betritt. Der junge Mann, gerade einmal 23 Jahre alt, ist fast ein bisschen eingeschüchtert. Hinter der Bühne hat er wenige Minuten vorher noch verraten, dass er die Berühmtheit immer noch merkwürdig findet. Auch Autogrammkarten habe er noch nicht. „Das wirkt so überheblich“, meint er. Marv ist seit wenigen Wochen als Produzent des Liedes „Wolke 4“ bekannt. Er war für die Musik verantwortlich, Philipp Dittberner für die Texte. Marv kommt allein nach Nordhausen, steigt auf die Bühne auf dem Blasii-Kirchplatz, und macht den DJ – cooler Großstadt-Sound, der absolut in die Beine geht, schwebt über der Altstadt. Und alle, die ausschließlich den Song „Wolke 4“ erwartet haben, kommen auch auf ihre Kosten. Spätestens ganz zum Schluss, als Marv noch einmal von der Bühne klettert und den Mädels in der ersten Reihe Autogramm gibt. Dann singen alle, von NTR-2-Susi angefeuert: „Ich will die Wolke 4 nie mehr verlassen….“
Während die Mädels noch Kreischen, haben sich die schwarz Gekleideten auf dem Sportplatz am Humboldt-Gymnasium eingefunden. Nach den heimischen „Sea Sick“ steigt die „Goitzsche-Front“ um Sänger „Bocki“ auf die Bühne. Sie heizen den Rock-Fans ein, denn gleich hat die Dezibel-Zahl noch einmal eine Steigerung. Die „Haudegen“, zum fünften Mal in Nordhausen, warten schon Backstage.
Zum „Meet and Greet“ hatten sich reichlich Fans angemeldet und einige wenige durften mit den kernigen Jungs aus Berlin-Marzahn plaudern. Die erzählten von ihren Liedern, in die so viel Herzblut hineinfließt. Nordhausen, ja, das sei etwas Besonderes, sagt Sänger Hagen Stoll. Man habe viele Auftritte, aber einige seien eben außergewöhnlich – wie in Nordhausen. Er werde nie den Auftritt im vergangenen Jahr vergessen, als es wirklich wie aus Eimern geschüttet hat und keiner der Fans den Platz verlassen habe. Das sei so unglaublich beeindruckend gewesen. Außerdem habe es einfach Tradition. Auf das Goitzsche-Fest nächste Woche freuen sie sich ebenfalls. „Vor sechs Jahren haben wir dort das Medienhaus Heck kennengelernt.“
Doch auch in den Klopfsteinpflastergassen ist eine Menge los. Die Besucher reihen sich um die Nordhäuser Bühne, die in diesem Jahr unter der Federführung von Michael Fähnrich steht. Stefan Solo ist dort bereits aufgetreten, aber auch „Uncle Cisco“ und die Band Feuerdorn. Mit ihren mittelalterlichen und doch rockigen Klängen sind sie am Nachmittag schon durch die Altstadt gezogen – und kommen immer wieder bestens beim Publikum an.
Auf dem Platz an der Blasii-Kirche ist schon den ganzen Tag über ein wirklich buntes Programm. Von den Harzer Jodlern und der Hesseröder Folklore über die verrückt-lustige Zauberin Ambrosia bis hin zur Show der Tanzschule „More Esprit“ reicht das Programm. 45 Kinder treten nach und nach auf die Bühne. In allen Altersklassen wird getanzt. Die Jüngste ist gerade einmal 3 Jahre alt und hüpft mit großer Begeisterung zum Kika-Song über die Bühne. Tanzlehrer Miles Jane dagegen, der erst singt und dann mit Schülern zusammen tanzt, beweist die ganze Professionalität. Die Show-Palette ist beeindruckend und die Eltern und Freunde haben die Handykameras scharf gestellt und filmen und fotografieren die Nachwuchstänzer – absolut zu recht.
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Nordhausen
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